Thursday, November 19, 2009

Lang, lang ist's her

Hallo meine lieben Freunde! Normalerweise versuche ich meinen Blog relativ kurz zu halten. Da es aber so lange her ist das ich etwas geschrieben habe, diesmal etwas länger. Erste (gute) Nachricht: Ich lebe noch! Zweite Nachricht: Einen Blog aufrechtzuerhalten ist eine ziemlich aufwendige Sache. Besonders wenn man dabei meint - wie ich - es besonders perfekt machen zu müssen. Zum Text. Mir geht es nachwievor gut, ziemlich gut sogar. Auch wenn ich gelegentlich meine Depressionen habe. Die Arbeit bei UDAVI ist in den letzten Monaten schwieriger und zäher geworden. Dafür sind meine Tätigkeit spannender und lehrreicher.

Meine Arbeit bei UDAVI - Großprojekte

Nach meinem Urlaub in Ooty habe ich angekündigt, dass ich gerne ein (oder zwei) Großprojekte hätte auf die ich mich stürzen kann. Tatsächlich haben sich dann zwei (große) Aufgaben für mich aufgetan: Organisationsentwicklung und der Bau eines Sportplatzes in der ‚Displaced Community‘ Kannagi Nagar.

Bei der Organisationsentwicklung sollte es darum gehen UDAVI aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu analysieren, Probleme zu identifizieren und Vorschläge für eine Strategie für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu entwickeln. Da freut sich der Betriebswirt! Im Moment sieht es allerdings danach aus, dass dieses Projekt nicht umgesetzt wird, da es (aus meiner Sicht) an Unterstützung und Motivation von Seiten des Managements fehlt. So habe ich einen Projektplan vorgelegt, indem ganz klar beschreiben war, was zu tun ist und welche Ressourcen (Zeit, Mitarbeiter) dafür notwendig sind. Und das Ganze wurde vom Management abgesegnet. Jedoch nachdem vier Wochen daran gearbeitet habe, wird immer klarer, dass von Seiten UDAVIs eben doch nicht der letzte Wille da ist das Projekt umzusetzen (ich bekomme nicht die Zeit die ich brauche; Mitarbeiter die mir eigentlich zur Umsetzung zugeteilt wurden, sind anderweitig beschäftigt; es ist eine Art Protektionismus da, die Dinge offen zu analysieren).

Der Bau des Sportplatzes läuft soweit. Aber auch nur, weil ich dort inzwischen so etwas wie die Projektverantwortung übernommen habe und die Dinge in Zusammenarbeit mit einer anderen Freiwilligen und den ‚Field Staff‘ koordiniere.

Mein typischer Tag

DEN typischen Tag gibt es nachwievor nicht. Da meine beiden Tätigkeiten Projektarbeiten sind, ist jeder Tag anders. Dennoch hier der Versuch einen typischen Tag für beide Projekte zu konstruieren: Im Rahmen der Organisationsentwicklung (OD) habe ich die letzten Wochen viel Zeit mit Recherche und Erarbeitung einer Systematik verbracht. Mein Tag sah demnach ungefähr so aus: ich bin gegen 10 Uhr ins Büro (oder hab von zu Hause aus gearbeitet). Hab den Morgen damit verbracht die Organisationspolitik von UDAVI zu lesen (10:30 bis 13:00). Mittags (ab 14 Uhr) habe ich dann versucht die Organisationspolitik in einen Soll-Zustand der Organisation zu übersetzen. Zwischendurch hatte ich ein Meeting mit meinen OD-Teamkollegen zur Abstimmung. Alle zwei Wochen habe ich das Management von UDAVI über den aktuellen Stand informiert und weitere Schritte geplant.

Für den Bau des Sportplatzes könnte man folgenden Tagesablauf annehmen: Auch hier bin ich gegen 10 Uhr ins Büro (oder Home Office). Den Morgen (10:30 bis 13:00) habe ich damit verbracht Planungen zu machen (Update Projektplan, Aktionsplan Fundraising, etc.) oder an meiner Unternehmensdatenbank fürs Fundraising zu arbeiten. Nach dem Mittagessen ging es dann ins Field um sich mit zusammen mit der anderen Freiwilligen im Projekt und den ‚Field Staff‘ sowie den Projektkoordinatoren zu treffen; zu planen, die Abläufe abzustimmen und die Dinge umzusetzen. Alternativ bin ich zu irgendwelchen Ämtern gefahren um die für die Umsetzung des Projekts notwendigen Genehmigungen oder Hilfe zu bekommen. Um 18 Uhr war ich dann spätestens wieder zu Hause.

Interne Kommunikationsprobleme

UDAVI hatte (mindestens) zwischendurch das Problem, dass sie keine ausreichend qualifizierten Mitarbeiter als Projekt-Koordinatoren hatten. Das machte das Arbeiten besonders für diejenigen die direkt im ‚Field‘ tätig sind sehr schwer. Es kam immer wieder zu Kommunikationsproblemen (in der Art: jeder erzählt was anderes oder wir werden überhaupt nicht informiert, obwohl es sich um für uns relevante Informationen handelt, etc.) und einer gewissen Frustration, da die Dinge nicht so (oder gar nicht) umgesetzt wurden, wie sie geplant waren.

So funktioniert die Kommunikation mal besser, mal schlechter. Konstant klappt es momentan jedenfalls nicht. So wurden zum Beispiel am Anfang unserer Tätigkeit regelmäßige Meetings ausgemacht, die mit der Zeit nicht mehr stattfanden, nur um sie dann nach dem Auftreten von Kommunikationsproblemen doch wieder einzuberufen.

Auch die Strategie/ Rangehensweise ggü. den Volunteers ändert sich von Zeit zu Zeit (gefühlt: teilweise nach Lust und Laune): erst sollten wir uns langsam rein finden und in einer Art Abgleich von UDAVIs und unseren Interessen unsere passende Tätigkeit finden. Jetzt fordert UDAVI z.T. von uns (mehr) Projektverantwortung zu übernehmen. Was wir natürlich im Rahmen eines Freiwilligenprogramms zumindest als allgemeine Forderung ablehnen.
Fazit: Allgemein geht es uns sicher besser als bei anderen Organisationen, jedoch ist UDAVI sich auch immer noch im finden was das Verhalten ggü. Volunteers angeht.

1 comment:

  1. Aha, du bist Projektleiter für den Bau eines Spielplatz.
    Worum geht es denn dabei genau?

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